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Das Statistische Landesamt und die Landtagswahl BW

Die Landtagswahl Baden-Württemberg am 14. März beschäftigt fast alle DatenjournalistInnen in Baden-Württemberg. Um den Datenfluss zu verstehen und das Datenangebot des Statistischen Landesamts kennenzulernen, haben wir mit dem Pressesprecher Martin Ratering und dem Referatsleiter Wahlen, Dr. Dirk Eisenreich, einen Workshop durchgeführt. Den Mitschrieb veröffentlichen wir hier.

Der Ablauf am Wahlabend zur Landtagswahl 2021 in Baden-Würtemberg ist wie folgt:

  1. Wahllokale zählen die Stimmzettel aus und geben Ergebnis an die Gemeinde weiter
  2. Die Gemeinde meldet ihr Ergebnis ins StaLa-System zur Datenerfassung an den Kreiswahlleiter (nur die Werte für die Gesamtgemeinde, Ergebnisse aus einzelnen Wahlbezirken kommen erst mit endgültigem Wahlergebnis)
  3. Sobald alle Daten des Wahlkreises bei der Kreiswahlleitung  vorliegen, werden diese an das StaLa gemeldet.
  4. Die Landeswahlleiterin gibt jedes Wahlkreisergebnis und schließlich das vorläufige amtliche Ergebnis frei, dann kommt es sofort auf die Website www.statistik-bw.de/wahlen

Die Landeswahlleitung gibt nur geprüfte amtliche vorläufige Ergebnisse frei. Wenn eine Gemeinde oder ein Kreis unabhängig davon selbst Ergebnisse veröffentlicht, ist das in der Eigenverantwortung der Gemeinde.

Technisch steht in nächster Zeit die Entwicklung einer neuen Software zur Erfassung der Wahlergebnisse an. Derzeit ist ein vor gut zwanzig Jahren entwickeltes Programm im Einsatz, das verwaltungsintern als „dezentrale Wahldatenerfassung“ bezeichnet wird. Für eine bundesweite Neuentwicklung sind die Statistischen Ämter der Länder mit dem Bundeswahlleiter im Austausch.

Bei der Eingabe und Verwaltung der kommunalen Wahlergebnisse ist jede Kommune selbst verantwortlich; viele pochen auch darauf. Daher sind verschiedene Systeme im Einsatz, darunter auch selbst von den Gemeinden entwickelte Systeme. Ein Problem aus Sicht von DatenjournalistInnen ist, dass wegen der unterschiedlichen Programme die von der Kommune (wenn überhaupt) veröffentlichten Wahldaten nicht in einem einheitlichen Format ausgespielt werden. Die Kommunen geben aus ihren Programmen die Ergebnisse an den Kreiswahlleiter; erst mit diesem hat das StaLa Kontakt.

Anmerkung: Ein großer Teil der Gemeinden arbeitet mit der Software Votemanager der vom Innenministerium überwachten Komm.One. Diese Software bietet eine Open-Data-Funktion (Beispiel hier). Allerdings ist jeder Gemeinde und jedem Kreis selbst überlassen, ob auf diesem Kanal Ergebnisse publiziert werden, ob ein anderer Kanal genutzt wird oder überhaupt nichts veröffentlicht wird.

Was das StaLa veröffentlicht

Am Wahlabend wird ein ständig aktualisiertes CSV auf der StaLa-Website veröffentlicht. Was es gibt:

  • Format und Aufbau des CSV werden vorab geklärt
  • Am Wahlabend gibt es (mit etwas Verzögerung) auch eine Liste der gewählten MdLs
  • Sonderfälle wie Gemeinden ohne Urnenwahlergebnis, weil weniger als 50 Menschen an der Urne wählen.

Was es beim StaLa nicht gibt:

  • Wahlbezirke als Shapefiles
  • am Wahlabend keine Ergebnisse nach Wahlbezirken (erst nach dem endgültigem Ergebnis ca. 3 Wochen nach der Wahl )

Angebot des Statistischen Landesamtes in Stuttgart für Medien: Eigener Presseserver für den Zugang am Wahlabend (siehe Pressemitteilung vom 3.2.2021 https://www.statistik-bw.de/Presse/Pressemitteilungen/2021028) Kontakt: pressestelle@stala.bw.de , Tel. 0711 641 2451   

Veröffentlicht in Open Data