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ddjbw meets Uni Mannheim

Am 21. November 2018 hat sich die #ddjbw-Gruppe in Mannheim getroffen. In den Räumen des Mannheimer Morgen haben wir nach einer kurzen Besichtigung des Newsrooms Professor Marc Debus von der Uni Mannheim begrüßt. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Parteienwettbewerb, auch für die kommunale Ebene. Das ist natürlich insbesondere mit Blick auf die Kommunalwahl 2019 spannend und tatsächlich ergaben sich auch einige interessante Einblicke und Ansätze für Berichterstattung:


Thema Prognosen, Wahlumfragen:
 Hier wird Schwankungsbreite weiterhin zu selten beachtet. Wenn eine Partei bundesweit bei 27,5 Prozent steht, heißt das eigentlich: “Mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent liegt die Partei zwischen 25 und 30 Prozent”

Im Lokalen sind solche Umfragen natürlich relativ selten und auch mit Onlinetools wie Civey teuer, wenn die Stichprobenqualität hoch sein soll.


Thema Wahlergebnisse:
Minderheitenvertreter stehen auf  Parteilisten häufig weit vorne. Das BW-Kommunalwahlrecht lässt aber Kumulieren und Panaschieren zu; im Ergebnis werden Minderheitenvertreter häufig nicht gewählt. Ein akademischer Titel hingegen bringt in der Regel zusätzliche Stimmen.

-> Idee für Berichterstattung: die Parteienlisten von der letzten Kommunalwahl mit dem tatsächlichen Gemeinderat abgleichen, etwa für Migranten oder Frauen.


Thema Wahlprogramme: 
Ob es auf kommunaler Ebene welche gibt, hängt stark von der Manpower ab, diese Programme zu formulieren.

-> Ideen für Berichterstattung: Wahlprogramm analysieren, z.B. mit Wordscores (für R), Topic Models (in Stata oder R) oder wie der SWR (https://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/radikales-mainstreaming/-/id=660374/did=19964480/nid=660374/13kcz3e/index.html)

Falls noch nicht bekannt: Wahlomat-Alternative Wahlkompass (siehe https://home.kieskompas.nl/en/)


Thema Relevanz von Kommunalwahlen: 
Die Wahlbeteiligung liegt in den Außenbezirken größerer Städte oft höher. Warum? Eine Vermutung: in den Innenstädten eher Pendler, Studenten – die identifizieren sich mit der Kommunalpolitik nicht so sehr und sehen die Kommunalwahl als nicht so entscheidend an.

-> Idee für Berichterstattung: Welchen Unterschied macht es, wer an der Macht ist? Mal anschauen: Die von den Gemeinden erhobenen Gebühren für „Homoehe“ unterscheiden sich deutlich von denen für eine „Heteroehe“, was z.B. mit Parteienstärke Grün/Rot vor Ort zusammenhängt. Ähnliches gilt für Müllgebühren oder Steuersätze.

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